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©2022 Torben Zsagar

Chroma Key


Im ursprünglichen Experiment wurde die Technik des Chroma Keying oder Color Keying, welche zum Beispiel bei Greenscreens verwendet wird, zum wesentlichem Versuchsobjekt erkoren. Da die Möglichkeiten der Feedbacktechnik im digitalen Raum so vielzählig sind, wurde sich in dieser Rekonstruktion auf Feedbackloops fokussiert. Dazu werden zwei Netzwerke mit unterschiedlichen Parametern, welche zu drastisch unterschiedlichen Ergebnissen führen, vorgestellt. Um eine bessere Vergleichbarkeit zur Analyse zu gewährleisten, wurde beschlossen, Flamingos als Bildquellen zu benutzen und alle anderen Experimente in kohärenten Farben umzusetzen. Dieser Ansatz wurde durch die Recherche über Blendmodi und Perlin-Noise jedoch aufgegeben. Nichtsdestotrotz behält er seine Gültigkeit im Rahmen dieser Rekonstruktion.



Das Netzwerk, welches die hier zu sehemden Abbildungen generiert hat nimmt einen Bild oder Videoinput als Grundlage. Das Bild wird mittels einer UV-Map auf zufällig im Raum verteilte Ebenen projiziert, welche sich ebenfalls zufällig im Raum umherbewegen. Da keine Schatten berechnet werden scheint es, als schaue man auf eine zweidimensionale Ebene. In Wirklichkeit sieht man jedoch mehrere Ebenen im dreidimensionalen Raum. Die Lücken zwischen den Ebenen werden mit einem Feedbackloop gefüllt. Dieses Experiment ist das erste, welches im Rahmen dieser Thesis realisiert wurde. Auch hier wurde das Ausgangsmaterial als eher nebensächlich betrachtet, da das Netzwerk die eigentliche Ästhetik der Ergebnisse formt. Das ursprüngliche Konzept stammt von Captain PPPanik.




Im Gegensatz zum ersten vorgestellten Netzwerk, verwendet dieses Netzwerk kein externes Inputmaterial. Alle Effekte werden mithilfe eines Noisenodes generiert. Das gleiche Netzwerk wurde verwendet, um die überdimensionalen Stoffmuster aus dem Use Case zu dieser Versuchsreihe. Die Idee dazu stammt vom Youtuber Akenbak. Jedoch enthielt das original Netzwerk kein Levelnode im Feedbackloop, wodurch die Muster nach einigen Sekunden zu einfarbigen Flächen verlaufen, wie in Kapitel 4.4.3. beschrieben.






Use Case Textildesign

Dieser Use Case ist eine disziplinübergreifende Kooperation mit der Modedesignerin Mila Holstein. Die Idee, Mode, Technologie und Grafikdesign zu vereinen, entstand schon 2018, jedoch dauerte es noch zwei Jahre, bis sich mit Touchdesigner ein geeignetes Werkzeug als Schnittmenge dieser Bereiche fand. Die Arbeit besteht aus zwei Konzepten, die sich im Schnitt und in den Mustern des Stoffes manifestieren. Die Arbeitsteilung wurde hier nicht parallelisiert, sondern klar getrennt. Der Stoff wurde vom Grafiker gestaltet, gelayoutet und gedruckt. Anschließend wurden die Stoffbahnen übergeben. Die Kooperation wurde in diesem Fall wie eine klassische Gestalter, Kunden Situation gehandhabt. Dies diente der Erprobung der Anpassungsfähigkeiten von bestehenden Touchdesigner Netzwerken. Ein Motiv erzeugen, das einem selbst gefällt, ist nicht schwer mit Touchdesigner. Man spielt so lange an den Parametern, bis das Ergebnis ansprechend ist. Diese Zwischenschritte zu Exportieren und mit einem Kunden in mehreren Konsultationsrunden zu diskutieren stellt dagegen eine Herausforderung dar. Innerhalb von drei Treffen konnte jedoch ein Motiv favorisiert und für den Druck aufbereitet werden. Bei dem finalen Muster handelt es sich um eine 1,5 m mal 3 m großes sich nicht wiederholendes Muster. Die maximale Größe eines solchen überdimensionalen Musters ist lediglich durch die Rechenkraft des Prozessors limitiert. Dabei liegt das Problem jedoch nicht bei Touchdesigner. Das Bild aus Touchdesigner zu exportieren dauerte ca. 3 Sekunden. Es mithilfe von Photoshop auf die korrekte DPI zu bringen dauerte dagegen 15 Minuten. In der Umsetzung dieses Use Cases wurde ein kompletter Workflow zum prozeduralen Entwickeln von Mustern erstellt, welcher in Zukunft nach belieben angewendet werden kann. Mit dieser Methode könnten mehrere Hundert Muster am Tag generiert werden aus denen der Kunde dann auswählen kann.